von und mit Matthias Buchhardt
Was ist mit naturgerecht gemeint?
Mit Hilfe meiner Kunst als Sprachrohr möchte ich Sie zu einem Dialog einladen.
Vorstellung der Skulpturen: "Die fünf Säulen der Vergänglichkeit"
Künstler: Matthias Buchhardt Material: Robinie
Maße: Höhe 187 cm 190 cm 160 cm 177 cm 175 cm Durchmesser 25 – 40 cm
Vergänglichkeit
Es handelt sich bei den fünf Säulen der Vergänglichkeit um fünf alte, etwas verrottete, gerissene Robinienstämme. Bei den Skulpturen schreitet die Vergänglichkeit „bauartbedingt“ und auf Grund des äußerst resistenten Holzes nur sehr langsam voran. Der Prozess des Verwesens verweist auf die sehr wichtige Bedeutung von Vergänglichkeit.
Denn das „Wesen“, das wir Leben nennen, beinhaltet die Vergänglichkeit und den Tod, um existieren zu können.
Alles ist miteinander verflochten. Alles gehört zusammen. Die Bäume, die durch ihre Photosynthese dazu beitragen, dass sich eine Ozonschicht bilden kann, damit die Sonne ihre Aufgabe erfüllt. Der daraus resultierende Wind, das Wasser, einfach alles. Dieser eine Organismus, den man auch „Mutter Natur“ nennt, ist also die Wiege des Lebens, in der sich Leben entwickeln kann.
Dieses „Wesen“ existiert seit Millionen von Jahren auf der Erde. Wie es einst einmal die Dinosaurier gab, spielen auch heutzutage die Menschen nur eine untergeordnete Rolle in dieser Lebensform. Doch der Mensch glaubt, sich von den Gesetzen der Natur abwenden zu können. Er glaubt, dass er sich durch materielle Dinge über die Natur stellen kann.
Kleine Kinder können dieses „Wesen“ noch erspüren und sogar sehen, wenn sie erstaunt die Blüte einer Brennnessel betrachten, die sich durch eine Ritze im Beton gezwängt hat.
Um diesem „Wesen“ näherzukommen stehen Kinder im Schnee, um mit der Zunge eine Schneeflocke aufzufangen. Sie beobachten eine Hummel, die sich mit einem brummenden Geräusch durch die Luft schiebt. Sie fühlen noch, dass sie zu einer Gesamtheit dazugehören.
Doch die Ideologien der „modernen“ Gesellschaft werden sie bald blind und taub für das „Wesentliche“ machen.
Die fünf Säulen der Vergänglichkeit sollen daran erinnern, dass alles zusammengehört und nichts verloren geht.
Vorstellung der Skulptur „Reize der Natur"
Kunst als Sprachrohr
Künstler: Matthias Buchhardt
Material: Eichenbaumstamm
Maße: 225 cm hoch 23 cm Stammdurchmesser 45 x 47 cm breit. Erbaut im Jahr 2008
Reize der Natur
Der Stamm ist bis aufs Kernholz bearbeitet. Er ist wie ein Möbelstück fein geschliffen und geölt. Die Äste sind zum Ende hin verdickt. Betrachtet man ihn, erscheint nichts normal und doch gibt es in der Natur keine vorgeschriebenen Formen für einen Baum.
Bäume sind mehr, als nur ein Stück Holz am Ende ihrer Existenz. Sie geben uns die nötige Luft zum Atmen und sind die Wächter unserer Erde. Sie sind eine perfekte Symbiose des Lebens. Der Urwald produziert keinen Müll und ist ein funktionierendes Ökosystem. In ihm wird alles wiederverwertet. Die Natur macht uns vor, wie man autark und nachhaltig bestehen kann. Viele kleine Helfer sorgen selbstlos für das Fortbestehen. Alle Bewohner des Waldes existieren in Freiheit zueinander und fühlen sich dort Zuhause. Es sei denn, der Mensch verändert den Wald nach seinen Vorstellungen, die jedoch meistens nichts mit den Interessen des Zusammenlebens zu tun haben. Er bringt den Faktor Besitz mit ins Spiel.
Meine Skulptur, wie auch mein Roman – Das Spiel der Marionetten -, ist mein Protest gegen die völlige Unterwerfung des Wirtschaftsdenkens. Auf Grund dessen Zivilisationskrankheiten gravierend ansteigen und unser Ökosystem auf der Strecke bleibt. Dieser Wahnsinn sollte schnellstmöglich überdacht werden. Wir alle sollten nicht untätig bleiben.
Vorstellung der Skulptur „Blumenbaum“
Kunst als Sprachrohr
Künstler: Matthias Buchhardt
Material: Eichenbaum mit Goldauflage.
Maße: 197 cm hoch 25 cm tief 25 cm breit
Ausgangspunkt der Skulptur bildet ein Eichenbaumstaemm, dessen Ausformung in lianenförmigen, organischen aufstrebenden Formen mit korrespondierenden Aushöhlungen oben in einem viereckigen Blütenkelch mündet, der mit Anspielung auf „schützende Hände“ im Innern eine senkrecht aufkeimende Blüte behütet. Alles ist organisch, mit fein geschliffenen Durch- und Einblicken bis in das Innere des Baumfragments ästhetisch gestaltet. Aus engen, geheimnisanmutenden Spalten rinnt Gold als Hinweis auf Schmerz, Tränen der Trauer und tropfende Blutungen.
Wieso mutiert er zum blutenden Blumenbaum? Wer hat den Baum so verletzt? Der Künstler möchte auf die Komplexität der Natur aufmerksam machen. Sie weiß um die Wichtigkeit der Vergänglichkeit, damit das Leben in ihrer Vielfalt bestehen kann. So existiert sie schon seit Millionen von Jahren.
Doch der Mensch hat mit seiner Intelligenz, seiner Bildung, seiner grenzenlosen Weisheit den Faktor Eigentum erfunden und hat gelernt, ihn zu vererben. So missachtet er die unerlässliche Grundvoraussetzung der Natur, sich erneuern zu können.
Die Antwort liefert der Künstler mit seiner materiell wertvoll, ästhetischen Gestaltung und seiner unnatürlichen starren Grundform seines Baumobjektes, der auch der Betrachter zunächst unterliegt. Bei genauerer Betrachtung der Skulptur löst sich der ästhetische Widerspruch zwischen Goldtränen und natürlichem Holz auf, in dem deutlich wird, das die menschliche Gier nach Gold, nach materiellem Erfolg, nach rücksichtsloser Ausbeutung, den Blick für den wahren Wert der Natur und somit auch das naturgerechte Leben der Menschheit verschleiert.
16.02. bis 21.06.2020 Ausstellung Museum Soest. Die Erben Wilhelm Morgners
Buch von Matthias Buchhardt
Das Spiel der Marionetten ist eine Neuauflage des Buches Phasaland und ist zeitgemäßer denn je. Der spannende Roman beschreibt die moderne einsame Armut jener Zeit und hält der Gesellschaft den Spiegel vor Augen. Denn nicht scheint so zu sein, wie es scheint. Doch Freundschaft, Loyalität und neue Lebensideale zeigen einen Ausweg aus der geistigen und materiellen Armut dieser Zeit.
Verlust
Flammen
Die feinen Abzweigungen strecken
sich grazil den Himmel entgegen, so
dass man das Gefühl hat, man
schaue in lodernden Flammen
Vorstellung der Feuerskulptur: Der Augenblick.
Künstler: Matthias Buchhardt
Die Skulptur soll an die Wichtigkeit des Augenblicks erinnern.
Impressum:
Matthias Buchhardt
Friesenstraße 10
26954 Nordenham
E-Mail matthiasbuchhardt@gmail.com
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